Sind alle Beziehungen gleich?  Durchlaufen wir alle einen mehr oder weniger ähnlichen Prozess in unseren Partnerschaften? Ja und nein. Zumindest beginnen alle Liebesbeziehungen gleich: Wir verlieben uns Hals über Kopf, entweder gleich auf den ersten Blick oder auf den zweiten.

Wenn Paare eine Paartherapie aufsuchen, befinden Sie sich in ihrer Beziehung häufig in einer Sackgasse. Die große Frage ist dann: Wie bekommen wir diese anfängliche Verliebtheit wieder hergestellt? Ihre Beziehungssituation entspricht meistens dem Bild eines Berges von Problemen. Sie wissen dann nicht mehr weiter und erhoffen sich gemeinsam mit einer objektiven Person an ihrer Seite einen Ausweg aus dieser Lage. Wir Paartherapeuten schauen uns dann gemeinsam mit dem Paar an, in welcher der bekannten Beziehungsphasen sie sich befinden.

Welche Beziehungsphasen gibt es?

Zwar ist jede Beziehung selbstverständlich individuell, dennoch lassen sich üblicherweise verschiedene Beziehungsphasen erkennen, die die Partner gemeinsam durchlaufen, wenn sie eine Beziehung zueinander eingehen und diese vertiefen:

  1. Die Phase der Verliebtheit: rosarote Brille, Schmetterlinge im Bauch und große Gefühle
  2. Die Phase der Ernüchterung: Ankunft auf dem Boden der Tatsachen
  3. Die Kampfphase: Versuche der Umerziehung und Machtkämpfe
  4. Die Phase der Veränderung: Akzeptanz und Weiterentwicklung in der Partnerschaft
  5. Die Phase der Persönlichkeitsentwicklung als Paar: Wer bin ich? Wer sind wir?
  6. Die Sicherheitsphase: Innige Liebe und Vertrautheit

Je nach Partnerschaft fällt jede Phase in der Beziehung unterschiedlich lang und intensiv aus. Im Folgenden werden die einzelnen Phasen einer Beziehung erläutert.

1. Beziehungsphase: Die Phase der Verliebtheit

Ein Paar, das gerade frisch zusammengefunden hat, befindet sich zunächst in einer Phase der großen Verliebtheit, die erste Phase einer Beziehung. Die Partner sehen sich gegenseitig durch eine rosarote Brille, alles am anderen scheint perfekt zu sein. Der bloße Gedanke an den Partner lässt die Schmetterlinge im Bauch wild tanzen und das Herz schneller schlagen. In dieser Phase der Beziehung schweben Sie auf Wolke 7 und würden am liebsten jede Sekunde gemeinsam verbringen. Von Außenstehenden werden Paare, die sich in der ersten Verliebtheitsphase befinden, häufig belächelt. Dabei können sie eigentlich gar nichts für ihr Verhalten, denn die Hormone haben in dieser Phase gerade die Kontrolle übernommen. Der Körper schüttet die Glückshormone Serotonin und Dopamin aus und versetzt sie in einen euphorischen Glückszustand. Für sämtliche Schwächen des anderen sind frisch Verliebte blind. Die Phase der Verliebtheit dauert meist in etwa 3 bis 18 Monate an.

Sind Sie gerade frisch verliebt? Dann genießen Sie diese Phase mit allem, was dazugehört, dem Kribbeln im Bauch, dem aufregenden Sex, den großen Gefühlen. Denn auch wenn Sie das gerade nicht hören und glauben möchten, irgendwann geht diese Verliebtheitsphase vorbei und die rosarote Brille verblasst. Das heißt aber nicht, dass das, was danach kommt, nicht ebenso gut oder sogar noch besser sein kann. Vorausgesetzt natürlich, Sie bleiben dran. Bewusst, achtsam und im Kontakt miteinander.

2. Beziehungsphase: Die Phase der Ernüchterung

Egal wie intensiv die Verliebtheitsphase auch war, sie wird irgendwann nachlassen. Das ist ganz normal, wenn der Alltag nach und nach einkehrt. Ohne die rosarote Brille im Alltag sehen die Partner einander klarer, mit all ihren Schwächen, Eigenarten, Ängsten, Sorgen und Fehlern. Menschlich! In dieser Phase der Beziehung haben Sie die Chance sich richtig kennenzulernen, es geht ans Eingemachte. Dies bedeutet, herauszufinden, ob sich aus der anfänglichen Verliebtheit mehr entwickeln, ob daraus Liebe entstehen kann. Dies charakterisiert die zweite Phase einer Beziehung. Schaffen es die Partner zu akzeptieren, dass der andere eben doch nicht perfekt ist, sondern ein ganz normaler Mensch mit seinen individuellen Stärken und Schwächen?

Nicht selten kommen wir auch als Individuen in dieser Phase in Kontakt mit unseren eigenen „Unzulänglichkeiten“ oder eingefahrenen Verhaltensmustern. Diese können sich negativ auf das Zusammensein auswirken. An dieser Stelle ist eine individuelle Beratung oder Therapie in Bezug auf das eigene Bindungsmuster hilfreich. Durch Einzelsitzungen wie diese, gelingt es uns frühzeitig positiv auf unsere Beziehung einzuwirken.

Wenn Sie neugierig sind oder sich angesprochen fühlen, dann kontaktieren Sie mich gerne oder buchen gleich einen Termin für Ihre erste Sitzung über meinen Kalender (online oder offline).


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Inhaltsverzeichnis

Viele Paare denken, dass ihre Liebe zu Ende ist, wenn die Verliebtheit der Ernüchterung weicht und die ersten Konflikte und Krise einsetzt. Nicht wenige trennen sich oder denken zumindest über eine Trennung nach. Dabei befinden sie sich gerade erst am möglichen Anfang ihrer Liebe.

Oft wird in der zweite Phase einer Beziehung die Liebe in Frage gestellt.

Oft wird in der zweite Phase einer Beziehung die Liebe in Frage gestellt.

3. Beziehungsphase: Die Kampfphase

Der Ernüchterung folgt eine große Belastungsprobe für die Beziehung, bestimmt von dem Zweifel „Passen wir vielleicht doch nicht zusammen?“ und geprägt von Stellungs- und Machtkämpfen. Nachdem sie Schwächen und Macken am anderen entdeckt haben, versuchen die Partner häufig, den anderen umzuerziehen. Der Partner soll sich Verhaltensweisen, die den anderen stören, abgewöhnen. Deshalb streitet sich das Paar in dieser Kampfphase oft und hinterfragt die Beziehung.

Den meisten Paaren gelingt es in dieser Phase nicht gut, über das, was sie am anderen stört, vorwurfsfrei und liebevoll zu sprechen. Manchmal sind die Verhaltensweisen des anderen auch objektiv gesehen eher ungünstig. Es braucht aber ein vertrauensvolles und verständnisvolles Miteinander, um gemeinsam hinter die schwierigen Verhaltensweisen zu schauen.

Damit wir in dieser Phase der Beziehung lernen können, den anderen in seinem Wesen zu akzeptieren, müssen wir sie oder ihn noch besser kennenlernen und mehr über das Innenleben des anderen in Erfahrung bringen. In der Regel haben wir dann nicht mehr das Bedürfnis, den anderen Part gegen seinen Willen zu verändern. Wir schaffen es dann eher, uns miteinander weiterzuentwickeln. Gerade in der Partnerschaft ist es wichtig, sich gegenseitig so anzunehmen, wertzuschätzen und zu lieben, wie man ist. Dieser Schritt ist nicht immer einfach. Er erfordert etwas Zeit und vor allem Mut.

Vielleicht wird Ihnen gerade bewusst, dass Sie in Ihrer Partnerschaft gerade in dieser Phase stecken.  Vielleicht haben Sie bewusst oder unbewusst schon einiges versucht, wiederkehrende Streitsituationen anders zu lösen. Allerdings blieben die nachhaltigen Veränderungen eher aus. Wenn dem so ist, dann lade ich Sie ein im Rahmen einer Paartherapie gemeinsam mit mir auf Ihre Beziehung zu schauen und neue Lösungsstrategien zu erarbeiten.

Wenn Paare diese Kampfphase der Beziehung nicht gemeinsam und konstruktiv auflösen können, dann enden Beziehungen an dieser Stelle.

4. Beziehungsphase: Die Phase der Veränderung

Ein Paar schafft es am besten die Kampfphase hinter sich zu lassen, wenn sie sich ganz bewusst mit ihren gemeinsamen Problemen beschäftigen. Das aktiviert Prozesse der Veränderung und Weiterentwicklung in der Beziehung. Die vierte Phase der Beziehung beginnt. Die Partner haben sich dazu entschlossen, miteinander statt gegeneinander zu kämpfen. Das heißt, dass sie in vielen Punkten der Beziehung lernen zu kooperieren und Konflikte gemeinsam zu lösen. Immer mit dem Ziel, dass beide Partner sich gut dabei fühlen. Hier gelingt es ihnen auch aus unterschiedlichen Vorstellungen einen gemeinsamen Lebensentwurf zu entwickeln.

Die Partner finden heraus, auf welchen Gemeinsamkeiten sie aufbauen können und wie sie mit unterschiedlichen Vorstellungen im Leben umgehen und sie integrieren können. Viele Paare legen sich in dieser Phase auf einen langfristigen, gemeinsamen Wohnort fest, planen ein eigenes Haus und eine eigene Familie. Natürlich gelingt es nicht allen Paaren in dieser Phase ein gemeinsames Leben zu „stricken“. Meistens stellen sie dann fest, dass ihre Lebenskonzepte doch zu unterschiedlich sind und miteinander nicht kompatibel. Ihre Beziehung würde dann überwiegend aus Kompromissen bestehen. Die über eine lange Zeit beide unglücklich machen würde, weil niemand so richtig das Leben führt, dass er oder sie sich im Herzen wünscht.

In der vierten Phase einer Beziehung lernen wir miteinander zu kooperieren. Dies stärkt die Partnerschaft.

In der vierten Phase einer Beziehung lernen wir miteinander zu kooperieren. Dies stärkt die Partnerschaft

5: Beziehungsphase: Die Phase der Persönlichkeitsentwicklung

Die letzten Monate und Jahre der Partnerschaft waren geprägt von Beziehungsarbeit. Die nächste Phase der Beziehung beginnt. Das „Wir“ stand klar im Fokus. Zeit, sich auch einmal wieder auf das „Ich“ zu besinnen. Anstatt sich zu Fragen:

  • „Wo wollen wir hin?“
  • „Was wünschen wir uns für die Zukunft?“
  • „Was macht uns glücklich“,

sollten Sie sich zwischendurch auch einmal wieder die Fragen stellen:

  • „Was tut mir gerade gut?“
  • „Was sind meine ganz eigenen Bedürfnisse? “
  • „Bin ich im Moment, so wie es gerade ist, glücklich?“.

Erkennen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und verstehen Sie die Bedürfnisse des andern. Es ist völlig natürlich und normal, dass ein Paar nicht alle Interessen und Hobbys teilt. Geben Sie sich gegenseitig Freiraum, um sich selbst weiterzuentwickeln. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich selbst, Ihre Hobbys, Ihre Freunde. Lassen Sie Ihren Partner oder Partnerin daran teilhaben, in dem Sie Momente zum Teilen und Austauschen finden.

6. Beziehungsphase: Die Sicherheitsphase

Hat ein Paar die fünf Beziehungsphasen erfolgreich gemeinsam durchgestanden und alle Steine auf dem Weg übersprungen oder zur Seite geräumt, erklimmt es das Plateau zur Sicherheitsphase. Die Partner befinden sich jetzt in einer stabilen Beziehung, bestimmt von tiefem Vertrauen und inniger Liebe füreinander.

Bildlich gesprochen: Nach einer Seefahrt voller Auf und Abs, durch ruhige, fast stehende Gewässer sowie hohe Wellen und Sturm, sind sie im sicheren Hafen angekommen. Beim anderen zu sein, fühlt sich an wie zuhause zu sein. Sie können voreinander ganz sie selbst sein, ohne sich verstellen oder gar lügen zu müssen. Sie können miteinander offen und ehrlich sein, Freude und Glück, aber auch Kummer, Sorgen und Schmerz miteinander teilen. Die stürmische Leidenschaft aus der Verliebtheitsphase ist tiefem Respekt, gegenseitigem Vertrauen und ehrlicher Liebe gewichen. Der Sex ist vielleicht nicht mehr ganz so häufig und wild wie am Anfang der Beziehung, dafür aber umso inniger und intensiver.

Beziehungsphasen im Wandel

Auch, wenn Sie in Ihrer Partnerschaft die Sicherheitsphase erreicht haben, bedeutet das für Ihre Beziehung nicht automatisch einen Stillstand. So wie die Natur in einem steten Wandel ist, ist es auch unser Leben. Große Ereignisse, wie die Geburt eines Kindes oder einschneidende Ereignisse, wie der Verlust des Arbeitsplatzes können dazu führen, dass Sie wieder in eine Beziehungsphase zurückfallen und diese erneut durchlaufen müssen.

Gerade dann sollten Sie sich nicht unterkriegen lassen und nicht aufhören, an Ihre Partnerschaft zu glauben. Vor allem aber zügig handeln, um gemeinsam wieder in die vertraute Stabilität und Verbundenheit zu kommen. Ich helfe Ihnen gerne dabei.

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Paartherapie Berlin – Diana Boettcher

Praxis Diana Boettcher - Paartherapie, Paarberatung & Eheberatung
Berlin Prenzlauer Berg und Mitte

Hallo, ich bin Diana Boettcher und ich unterstütze Paare dabei, eine gesunde, erfüllte und liebevolle Beziehung zu realisieren.

Seit mehr als 18 Jahren berate und begleite ich Individuen, Paare und Familien in schwierigen Lebenslagen. Was mich in meiner Arbeit immer wieder motiviert? Zu erleben, wie meine professionelle und empathische Art den Menschen dabei hilft, aus ihren individuellen Krisen gestärkt hervorzugehen.

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