So schön diese Phase auch sein mag, so birgt sie auch eine große Gefahr für die Zukunft der Beziehung. Denn viele Paare erwarten, dass es genauso weitergeht. Und solch hohe Erwartungen bergen natürlich eine ebenso große Fallhöhe. Selbst die ganz große Liebe ist ohne die Mithilfe des anderen Menschen gar nicht in der Lage, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Spätestens, wenn der Alltag langsam Einzug hält, muss sich das Paar eingestehen, dass eine Beziehung nicht nur aus rosa Wolken und Schmetterlingen im Bauch besteht, sondern auch Arbeit bedeutet.
Je besser wir einen Menschen kennenlernen, umso besser lernen wir seine positiven, aber auch seine „negativen“ Seiten mit den kleineren und größeren Macken kennen. Und umgekehrt ganz genauso. Viele Paare sind enttäuscht, wenn die große Verliebtheit abklingt, die Schmetterlinge träge werden und das aufgeregte Kribbeln nachlässt. Plötzlich streiten sie sich über Kleinigkeiten, wie die getragenen Socken neben dem Wäschekorb oder den hochgeklappten Toilettendeckel, anstatt ihre Zweisamkeit zu genießen. Dabei beginnt genaugenommen erst jetzt die eigentliche Beziehung.
Wer als Paar den Sprung aus der Verliebtheit in den Alltag schafft, verliert nichts, sondern tauscht vielmehr die rosarote Brille und das Kribbeln im Bauch gegen eine innige, viel erfüllendere und langanhaltende Verbundenheit.