Liebeskummer überwinden – Die 10 besten Tipps gegen Liebeskummer


Was ist Liebeskummer?

Sei es wegen einer unerwiderten Liebe, einer Trennung in der Verliebtheitsphase oder nach einer langjährigen Beziehung, so gut wie jeder kennt den Schmerz eines gebrochenen Herzens: Liebeskummer.

Wenn wir feststellen, dass unsere Liebe nicht auf Gegenliebe stößt oder eine große Liebe zu Ende ist, leiden wir. Wir fühlen uns zurückgewiesen, hilflos, ohnmächtig, verletzlich und allein. Die Welt erscheint plötzlich nicht mehr rosarot, sondern grau. Dabei ist unser Körper einem Wechselspiel der Hormone ausgesetzt und leidet mit. Wir leiden unter Schlafstörungen, gesteigertem oder nachlassendem Appetit, Stress und einer inneren Unruhe. Und das ist nicht verwunderlich. Denn vor allem nach einer langjährigen Partnerschaft verlieren die Beteiligten mit der Trennung nicht nur einen geliebten Menschen, sondern mit ihm meist auch einen guten Freund und Vertrauten. Gemeinsame Zukunftspläne lösen sich in Luft auf. Die Identität als Paar und Team gibt es jetzt nicht mehr. Verständlich, dass es schwerfällt, nach vorne zu blicken, wenn der Schmerz so tief sitzt.


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Inhaltsverzeichnis

Die verschiedenen Liebeskummer-Phasen

Je nach Situation fällt der Liebeskummer unterschiedlich stark aus, und jeder geht anders damit um. Grundsätzlich gehen Forscher aber davon aus, dass man Liebeskummer in vier verschiedene Phasen einteilen kann.

  • Phase 1: Leugnen

    Die erste Phase wird von Enttäuschung, Hoffnung, Wut, Angst und Selbstzweifeln bestimmt. In diesem Stadium versuchen wir, die Trennung zu leugnen. Wir wollen nicht wahrhaben, dass es einfach so vorbei ist. Wir können das Ende der Beziehung noch nicht richtig begreifen und wollen es nicht akzeptieren. In dieser Phase kreisen die Gedanken um den Ex-Partner, können nicht von ihm loslassen. Viele Menschen versuchen anfangs, Kontakt zu ihm aufzunehmen und um die Beziehung zu kämpfen. Erst wenn wir wirklich begreifen, dass die Trennung endgültig und unumkehrbar ist, sind wir bereit für Phase 2.

  • Phase 2: Aufbrechende Gefühle

    In Phase 2 ist uns endlich bewusst, dass die Beziehung vorbei ist und wir wieder allein sind. Jetzt bricht der Trennungsschmerz über uns herein. In dieser Phase kommen wir an unserem Tiefpunkt an. Ähnlich einer Depression ist unser Level an Dopamin, dem sogenannten Glückshormon, sehr niedrig. Wir fühlen uns antriebslos und traurig. Nichts scheint ohne den Partner noch einen Sinn zu haben. Dazu kommen Wut, Orientierungslosigkeit, Selbstzweifel und Angst. Die gute Nachricht: Jetzt kann es nur noch aufwärts gehen!

  • Phase 3: Neuorientierung

    Und damit sind wir in Phase 3 angekommen. Wir merken langsam, dass es wieder bergauf geht. Wir werden zuversichtlich, schöpfen neue Hoffnung. Der Schmerz ist noch da, doch er hat uns nicht mehr völlig in seiner Hand. Wir haben gelernt, damit umzugehen und die Situation, so wie sie nun einmal ist, zu akzeptieren. Es fällt leichter loszulassen, und wir merken, dass das Leben nicht mit der Beziehung vorbei ist, sondern weitergeht. Wir können weniger emotional auf die gemeinsame Zeit zurückblicken und werden offener dafür, Gründe für die Trennung zu erkennen. War wirklich immer alles rosarot oder gab es auch Schatten, die mit der Zeit dunkler wurden? Jetzt sind wir in der Lage, die Stärken und Schwächen des Ex-Partners – und auch unsere eigenen – klarer zu erkennen. Vielleicht können wir uns sogar langsam wieder eine neue Partnerschaft vorstellen.

  • Phase 4: Neues Gleichgewicht

    Dann haben wir es geschafft, in der vierten und letzten Liebeskummer-Phase. Wir haben unseren inneren Frieden wiedergefunden. Vielleicht sind wir manchmal noch ein wenig traurig über das Ende der Partnerschaft. Womöglich fühlen wir uns manchmal noch alleine, verspüren einen leichten Schmerz. Doch die heftigen Gefühle, die in Phase 2 über uns hereinbrachen, sind vorbei. Wir haben mit dem Verlust des geliebten Partners abgeschlossen und schauen wieder voller Hoffnung und Zuversicht nach vorne. Wir haben den Liebeskummer überstanden. Und auch wenn viele anfangs noch skeptisch sind und Narben zurückbleiben: Irgendwann werden wir uns wieder verlieben und bereit sein, uns einer neuen Liebe zu öffnen.

Wie lange dauert Liebeskummer?

Es gibt keine Faustregel dafür, wie lange der Liebeskummer andauert und wie viel Zeit wir dafür brauchen, seine vier Phasen zu durchlaufen. Jeder trauert anders und unterschiedlich lange um die verlorene Liebe. Wichtig ist dabei nur, dass wir uns nicht von unserer Trauer gefangen nehmen lassen und das Licht am Ende des Tunnels nicht aus den Augen verlieren. Denn die gute Nachricht ist: So schlimm der Liebeskummer sich anfangs auch anfühlen mag, er geht vorbei. Was den meisten nur ein müdes Lächeln entlockt, ist tatsächlich wahr: Die Zeit heilt alle Wunden.

Was tun bei Liebeskummer?

Jeder Mensch ist einzigartig und jeder geht individuell mit Kummer, Trauer und Schmerz um. Daher gibt es auch kein Patentrezept für Liebeskummer. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihm genau jetzt guttut. Diese zehn Tipps gegen Liebeskummer können dabei helfen, den Herzschmerz erträglicher zu machen und den Liebeskummer zu überwinden:

  • Tipp 1: Kein Kontakt zum Expartner

    Egal, wie schwer es vor allem direkt nach der Trennung auch fallen mag: Um wirklich mit der Beziehung abschließen zu können, ist es wichtig, den Ex-Partner, soweit es geht, zu meiden. Sich mit dem oder der Ex zu treffen, schürt unnötig Hoffnung, löst Stress und Schmerz aus. Je mehr wir nach der vergangenen Zweisamkeit suchen, umso länger klammern wir uns an die Hoffnung auf eine Versöhnung, die meist nicht eintritt. Umso länger dauert es, bis wir die Trennung akzeptieren und die erste Phase des Liebeskummers abschließen können. Umso länger leiden wir. So verlockend es also auch sein mag, den oder die Ex anzurufen, einfach um ihre oder seine Stimme zu hören, wenn wir uns einsam fühlen: Bleiben Sie stark und tun Sie es nicht. Geben Sie sich und Ihrem Ex-Partner oder Ihrer Ex-Partnerin Zeit, abzuschließen und die Beziehung zu verarbeiten. Wenn die Wunden verheilt sind, ist vielleicht irgendwann wieder ein Kontakt, eventuell sogar eine Freundschaft möglich. Aber dafür brauchen beide Beteiligten erst einmal Abstand.

  • Tipp 2: Die Trauer zulassen

    Um unsere Trauer überwinden zu können, müssen wir sie erst einmal zulassen. Es hilft nicht, Gefühle einfach zu verdrängen. Denn die Trauer wird nicht verschwinden, nur weil wir es so wollen. Daher ist es völlig in Ordnung, wenn wir uns in den ersten Tagen oder Wochen nach der Trennung dem Herzschmerz und der Trauer hingeben. Weinen, Schluchzen, Schreien, Berge von Taschentüchern verbrauchen, sich in Selbstmitleid suhlen: das ist alles erlaubt – Hauptsache, wir lassen unsere Gefühle raus. Denn nur so können wir Trennung richtig verarbeiten.

  • Tipp 3: Reden hilft!

    Vor allem in der ersten Phase des Liebeskummers wollen viele Menschen nicht über die Trennung sprechen und neigen dazu, sich vor anderen zu verschließen. Dabei kann es ungemein hilfreich sein, sich bei vertrauten Menschen den Frust und Kummer von der Seele zu reden. Seien es gute Freunde, die Geschwister oder die Eltern. Meist reicht es schon, zu merken, dass jemand da ist, der einfach nur zuhört.

  • Tipp 4: Neue Hobbys suchen

    Innerhalb einer Beziehung müssen beide Partner Kompromisse schließen und häufig bleiben Interessen auf der Strecke. Also sehen wir es doch einmal positiv: Jetzt haben wir Zeit für Dinge, die mit dem Partner nicht möglich waren. Jetzt können wir uns alten Interessen, die wir vernachlässigt haben, oder neuen Hobbys widmen. So finden wir Ablenkung, Spaß und sammeln neues Selbstvertrauen. Nichts wie los! Worauf hatten sie schon lange einmal Lust? Ein Kochabend mit den Mädels? Eine Kneipentour mit dem besten Freund? Ein Tanzkurs? Eine neue Sprache lernen oder vielleicht eine Kanu-Tour? Tun Sie es einfach, niemand hindert Sie daran!

  • Tipp 5: Entspannen & sich selbst verwöhnen

    Alles, was uns guttut, steht jetzt auf der Prioritätenliste ganz oben. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und tun Sie sich etwas Gutes. Ein Sauna-Tag mit Freunden oder allein, eine wohltuende Massage, ein Termin bei der Kosmetikerin und beim Friseur, eine ausgiebige Shopping-Tour, ein gutes Essen: Verwöhnen Sie sich selbst! Streicheleinheiten für Körper und Seele erleichtern uns den Kummer und stärken unser Selbstbewusstsein. Genau das brauchen wir jetzt!

  • Tipp 6: Sport treiben

    Eine gute Methode, um sich vom Schmerz abzulenken und den Kopf freizubekommen: Sport. Powern Sie sich so richtig aus. Die Sportart ist dabei nebensächlich. Die Bewegung ist, was zählt. Sie hilft gegen depressive Verstimmungen und lässt unseren Körper Glückshormone prodozieren.

  • Tipp 7: Die Gedanken und Gefühle aufschreiben

    Um Gefühle verarbeiten zu können, hilft es, sie aufzuschreiben. Vertrauen Sie Ihren Herzschmerz einem Tagebuch an. Tagebuchschreiben ist Psychohygiene. So können wir alles loswerden, was uns belastet. Außerdem fällt es auf diese Weise leichter, die Dinge mit etwas Abstand und aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Gerade dann, wenn die Gedanken wild und verrückt im Kopf durcheinanderwirbeln, hilft das Aufschreiben dabei, etwas Ordnung ins Gefühlschaos zu bringen.

  • Tipp 8: Erinnerungen wegpacken

    Beim Abschließen mit der Beziehung hilft es außerdem, alle Erinnerungen an die gemeinsame Zeit erst einmal aus dem Blickfeld zu verbannen, z.B. Fotos vom letzten gemeinsamen Urlaub, Geschenke zum Jahres- oder Geburtstag, Kleidungsstücke oder andere Gegenstände des Ex-Partners. Am besten packen Sie alles, was Sie an die Beziehung erinnert, in einen großen Karton, den Sie im Keller oder auf dem Dachboden unterbringen. Je weniger Erinnerungsstücke herumstehen, umso leichter fällt es, auch einmal an andere Dinge zu denken als an die Beziehung und die Trennung.

  • Tipp 9: Unternehmungen mit Freunden

    Ablenkung tut gut. Und was könnte uns jetzt besser ablenken als unsere Freunde und Dinge, die uns Spaß machen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem spontanen Urlaub, etwa mit der besten Freundin? Ab an den Strand und in die Sonne! Oder mit den Kumpels zum Bergsteigen oder Skifahren! Ein Umgebungswechsel bringt uns auf andere Gedanken und kann wahre Wunder bewirken. Igeln Sie sich nicht Zuhause ein, sondern unternehmen Sie etwas!

  • Tipp 10: Selbstanalyse & Einsicht

    Eine Grundvoraussetzung für das Glücklichsein ist es, mit uns selbst im Reinen zu sein. Daher ist es wichtig, dass wir nach dem Trauern wieder lernen, uns selbst wertzuschätzen. Dabei kann es helfen, unser eigenes Verhalten zu analysieren. Wenn der Schmerz nicht mehr ganz so tief sitzt und wir die Beziehung etwas sachlicher und weniger emotional betrachten können, sind wir vielleicht sogar in der Lage, etwas daraus zu lernen. Schauen Sie ruhig einmal kritisch zurück und machen Sie sich bewusst, was Sie sich für eine zukünftige Beziehung wünschen.

So unterschiedlich leiden Männer und Frauen bei Liebeskummer

Wie in vielen anderen Lebensbereichen sind auch beim Umgang mit Liebeskummer geschlechtsspezifische Normverhalten zu erkennen, die natürlich immer von Person zu Person abweichen können.

Frauen wollen abschließen, Männer verdrängen

Die meisten Frauen, egal ob sie verlassen haben oder wurden, brauchen nach einer Trennung zunächst Zeit für sich alleine. Sie möchten trauern, die gescheiterte Beziehung analysieren und damit abschließen. Erst wenn sie die Trennung vollständig verarbeitet haben, fühlen sie sich wieder in der Lage, eine neue Partnerschaft einzugehen.

Wie Männer mit Liebeskummer umgehen, unterscheidet sich meistens deutlich danach, ob sie die Partnerin verlassen haben oder sie selbst verlassen wurden. Männer, die sich getrennt haben, suchen oft Ablenkung. Sie treiben mehr Sport, vergraben sich in der Arbeit, feiern viel oder suchen nach einer neuen Partnern. Männer, die verlassen wurden, stehen dagegen in vielen Fällen unter Schock und leiden sehr stark und der Trennung. Häufig sehen sie es als persönliches Versagen, dass sie verlassen wurden. Wie sehr sie leiden, wollen sie jedoch nicht zugeben, meist nicht einmal vor den besten Freunden oder der Familie. So hochemotional der Liebeskummer aber auch sein kann, so schnell kann er auch wieder verfliegen. Nämlich dann, wenn eine neue Frau in ihr Leben tritt, die Interesse zeigt. Im Gegensatz zu Frauen schließen die meisten Männer nicht richtig mit der alten Beziehung ab, sondern leben einfach weiter. Insgesamt gehen Frauen emotional gestärkter aus einer Trennung hervor als Männer. Auch eine aktuelle Studie der Binghampton Universität in New York zeigt, dass Frauen zwar stärker unter Liebeskummer leiden, Männer dafür aber länger.

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Paartherapie Berlin – Diana Boettcher

Praxis Diana Boettcher - Paartherapie, Paarberatung & Eheberatung
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Hallo, ich bin Diana Boettcher und ich unterstütze Paare dabei, eine gesunde, erfüllte und liebevolle Beziehung zu realisieren.

Seit mehr als 18 Jahren berate und begleite ich Individuen, Paare und Familien in schwierigen Lebenslagen. Was mich in meiner Arbeit immer wieder motiviert? Zu erleben, wie meine professionelle und empathische Art den Menschen dabei hilft, aus ihren individuellen Krisen gestärkt hervorzugehen.

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